Die Fuchsräude beim Hund

 

Immer häufiger, scheint uns, werden in der Praxis Tiere mit Hauterkrankungen vorgestellt. Eine dieser Erkrankungen, welche in letzter Zeit zunehmend diagnostiziert wird, möchten wir Ihnen heute vorstellen: Es handelt sich um die Infektion mit der Sarcoptesmilbe, der sogenannten Fuchsräude. Meistens sind Hunde davon betroffen und zeigen einen ausgeprägten Juckreiz. Da die Erkrankung zu den Zoonosen gehört, kann sich aber auch der Mensch anstecken, bei welchem man dann von „Krätze“ spricht. Die Krankheit ist sehr ansteckend und erfolgt über direkten Körperkontakt von Tier zu Tier oder über Hautpartikel und Hautkrusten von infizierten Füchsen, welche am Geäst im Wald oder in den Fuchshöhlen hängen bleiben. Die Milben graben sich dann in die obersten Hautschichten und legen dort ihre Eier ab. Dies verursacht Juckreiz und Hautrötungen, sowie Haarausfall.

 

Da auch viele andere Ursachen zu Juckreiz und Hautentzündungen beim Hund führen können, ist die Diagnose der jeweiligen Erkrankung nicht so einfach. Bei der Fuchsräude kann dies mit einem Hautgeschabsel gelingen. Dabei wird mit einer scharfen Klinge an den betroffenen Stellen Haut abgeschabt und unter dem Mikroskop nach Milben abgesucht. Da oft nur wenige Milben vorhanden sind, können diese aber nicht immer gefunden werden. Deshalb greift man unter Umständen auch auf einen Bluttest zurück, bei welchem Antikörper gegen Sarcoptesmilben bestimmt werden. Auch dieser Test ist jedoch nicht immer beweisend, da erst ca. 5 Wochen nach Ansteckung die Abwehrkörper nachweisbar sind und auch Kreuzreaktionen mit anderen Milben auftreten können. So kann dieser Test also sowohl falsch negative wie auch falsch positive Ergebnisse liefern.

 

Auf Grund dieser Unsicherheit werden die Hunde manchmal „auf Verdacht“ einfach behandelt. Dies geschieht mit verschiedenen Antiparasitika, welche vorbeugend auch gegen andere Ektoparasiten wie Flöhe oder Zecken eingesetzt werden können. Verschwindet der Juckreiz und die Haut-/Haarveränderung mit der Therapie, so ist auch die Diagnose "Fuchsräude" indirekt bestätigt.